Im Rahmen der ORF-Premiere von „Ein Ort am Wort“ wurde in Baumgarten (Burgenland) kontrovers über Tempo 30 im Ortsgebiet diskutiert. Zahlreiche Bürger:innen brachten ihre Bedenken ein – vor allem gegenüber flächendeckenden Temporeduktionen. Verkehrspsychologin Bettina Schützhofer betonte u.a.:
- Strafen wirken nur, wenn sie zeitnah, angemessen und wahrscheinlich erscheinen – ideal ist aber Regelbefolgung aus Überzeugung.
- Tempo 30 verringert den Anhalteweg deutlich und erhöht die Chance, plötzlich auf die Straße laufende Kinder rechtzeitig zu sehen.
- Studien zeigen: Viele tödliche Kinderunfälle passieren beim Hervorlaufen hinter Hindernissen – hier kann Tempo 30 entscheidend sein.
- Auch die Wahrnehmung ändert sich mit der Geschwindigkeit: Bei 50 km/h werden Gefahren am Straßenrand oft zu spät erkannt.
Auch aus kommunalpolitischer Sicht wurde deutlich: Maßnahmen wie Zebrastreifen oder zeitlich begrenzte Tempolimits wirken oft als Einstieg – wie etwa in Baumgarten, wo Bürgermeister Kurt Fischer berichtet, dass sich die Bevölkerung mittlerweile gut an Tempo 30 gewöhnt habe.
Neben Bettina Schützhofer waren weitere Expert:innen geladen, darunter Umweltmediziner Hans-Peter Hutter, Mobilitätsexpertin Katharina Jaschinsky (VCÖ) und Vertreter:innen aus dem Verkehrs- und Automobilbereich.
Die Diskussion zeigte, wie emotional das Thema ist – und wie wichtig eine klare, verständliche Kommunikation der Sicherheitsvorteile.
Jetzt nachsehen: Ein Ort am Wort – Tempo 30 im Ortsgebiet. Livestream I ORF Burgenland I 17.06.2025