Was ist Verkehrspsychologie?

Die Verkehrspsychologie beschäftigt sich mit dem Erleben und Verhalten des Menschen im Verkehr. Demnach ist der Tätigkeitsbereich der Verkehrspsycholog:innen nicht ausschließlich auf den Straßenverkehr begrenzt. Die Psycholog:innen können auch in der Luftfahrt, bzw. dem Schienen- und Schiffsverkehr ihren beruflichen Ambitionen nachgehen.

Ursprünge der Verkehrspsychologie

Die Ursprünge der Verkehrspsychologie liegen bereits über 100 Jahre zurück. Damals beschäftigten sich Psycholog:innen in Deutschland mit der Auswahl von Straßenbahnfahrer:innen und Lokomotivführer:innen. Nach dem 2. Weltkrieg hatten Verkehrspsycholog:innen u.a. auch die Aufgabe, bei Kriegsversehrten eventuell vorhandene Leistungseinschränkungen und mögliche Kompensationsstrategien festzustellen. Auch wurden bald die ersten verkehrspsychologischen Institute gegründet. In den 70er Jahren entwickelten Verkehrspsycholog:innen Nachschulungskurse für auffällige Lenker:innen. Die verkehrspsychologische Forschung begann sich parallel dazu zu etablieren.

Während sich heute die klassischen verkehrspsychologischen Forschungsgebiete insbesondere auf Fragen der Unfallforschung, der Verbesserung der Verkehrssicherheit, der Mobilität und der Verkehrsplanung sowie auf Fragen zur Fahrzeuggestaltung und der Ergonomie beziehen, liegen die Schwerpunkte der derzeitigen praktischen verkehrspsychologischen Arbeit neben Maßnahmen zur Verkehrsprävention bzw. –erziehung vor allem in der Fahrerrehabilitation und der verkehrspsychologischen Diagnostik. Mittlerweile beginnt sich die Verkehrspsychologie immer besser im interdisziplinären Umfeld zu etablieren.

Tätigkeitsspektrum

Verkehrspsycholog:innen wird daher ein breites berufliches Tätigkeitsspektrum geboten:

Sowohl die verkehrspsychologische Forschung als auch die verkehrspsychologische Praxis verstehen sich als interdisziplinäre Wissenschaften, da sich regelmäßig Schnittstellen zur (Verkehrs)Medizin, der Verkehrstechnik und –planung, zur Rechts- und Sozialwissenschaft sowie anderen psychologischen Disziplinen (beispielsweise der Neuro- und Gerontopsychologie sowie der Klinischer Psychologie) ergeben.